Mit der Edition der bisher nicht oder nur unzulanglich edierten Chansons sowie einer Analyse aller Stucke des Chansonniers Laborde wird eine der wichtigsten Sammlungen des franzosisch-burgundischen Repertoires des 15. Jahrhunderts erstmals erschlossen. Die Arbeit vereinigt nicht nur quellenkundliche Aspekte mit detaillierter Analyse, sie untersucht daruber hinaus auch die intertextuellen Kriterien, nach denen die Stucke gruppiert wurden. Das Chansonnier wird gelesen wie ein Buch mit -Kapiteln-, innerhalb derer die Stucke nicht als abgeschlossene Texte, sondern als offene Kunstwerke betrachtet werden, die ihren Sinn durch die jeweilige Gruppierung verandern konnen. Dabei zeigt sich, dass der oder die Redaktor(en) von Laborde die Stucke primar nach Textgesichtspunkten gliederten und die Musik als Erweiterung und Intensivierung der Texte betrachteten."