Die franzosischen Fruhsozialisten, von Saint-Simon bis Proudhon, erwarteten vom Kunstler -sozialen Unterricht-. Kunst und Kunstler sollten in mythischen Bildern einer krisenhaft-gestorten Gesellschaft den Weg in eine -regenerierte- Zukunft weisen, in der ein -neuer- Mensch in einer -neuen- Gesellschaft zur Uberwindung der Gegensatze von Individuum, Gesellschaft und Staat, von Fleisch und Geist, Wissenschaft und Religion gelangt. Unter dem Einfluss dieser Ideen entwickelte Richard Wagner seine Vorstellungen, mit Hilfe der Kunst die Gesellschaft zu verandern. Er floh nicht in den Mythos, sondern benutzte den Mythos - in Ubereinstimmung mit fruhsozialistischen Ideen - als Mittel, um seine humanistisch-sozialen Erwartungen auszudrucken."