Die Studie untersucht den -Leonardo-Kult- des Fin de siecle mit dem Ziel, die Spannbreite symbolistischen Denkens systematisch zu erarbeiten. Vorgestellt werden neben Kopien und Paraphrasen nach Leonardoschen Bildwerken vornehmlich die wirkasthetischen Ubertragungen literarischer Vorgaben, welche die Leonardo-Rezeption in der bildenden Kunst bis in das 20. Jahrhundert hinein entscheidend pragten. Aufgrund der verschiedenen Rezeptionsebenen, die sich aus der symbolistischen Ideenbildung und der damit einhergehenden Leonardo-Prasenz ergeben, folgt die Arbeit einer themenorientierten Vorgehensweise. Behandelt werden u.a. Motive wie die -Femme fatale- und der -Androgyn-, die Portratauffassung im Symbolismus, die Imagination als immanent symbolistischer Begriff, das Verhaltnis zu Natur und Wissenschaft in Abgrenzung zum Impressionismus sowie die Deutung Leonardos als Philosoph und Geheimwissenschaftler."